Heimische Pflanzen im Garten

Nach der Sommerpause waren am 13.9.2018 noch nicht sehr viele Gartenfreunde erschienen, September ist auch noch Urlaubszeit. Klaus Fischer hieß alle willkommen, vor allem Luise Hauswirth von der ABU.

Zunächst kam noch der Jahrhundertsommer und der fehlende Regen zur Sprache. Eine gute Obsternte gab es trotzdem; viel Früchte fielen allerdings ab, aber Apfelsaft gab es noch reichlich. Thema des Vortrags von Frau Hauswirth war „Die heimische Pflanzenwelt im eigenen Garten und die Förderung der Artenvielfalt.“ „Leider finden wir eine stark verarmte Landschaft vor“ begann die Referentin, z. B. auch verursacht durch zunehmende Versieglung von Flächen. Ein Insektenkunde-Verein in Krefeld hat offiziell erklärt, dass auch die Insektenfauna stark abgenommen hat und Insektenschutz notwendig ist. Viele Insekten sind miteinander vernetzt, sie brauchen einander. Die räuberische Libelle ist wichtig und der Käfer, der Ameisen frisst u.v.m. und sie brauchen Futterpflanzen z.B. gehört dazu auch die Brennnessel, die auch in unserem Garten ein Plätzchen finden sollte. Ansonsten sollte es viel Blühendes im Garten geben und einheimische Pflanzen sollten es sein; fremde Pflanzen haben leider zugenommen. Ein Vorgarten mit Formgehölzen und Steinen ist leblos und kein nachzuahmendes Beispiel. Auf einer weiß leuchtenden Wiese bei Lippstadt finden die unterschiedlichsten Insekten ihre spezielle Nahrung. Sie bestäuben die Blüten und die Pflanzen entwickeln guten Samen, denn alle Pflanzen wollen Sexualität haben, betonte die fachkundige Referentin. Oft erwähnte sie einen Hermann Müller, Lehrer in Lippstadt, der im vorigen Jahrhundert die Entwicklung und Vernetzung von Pflanzen und Insekten studiert und besondere Erkenntnisse
erworben hatte. So können sich beispielsweise auf einer Schutthalde im Laufe der Zeit eine Unmenge verschiedener Pflanzenarten entwickeln. Und ein weniger guter Acker kann durch Aufbringen einer Mahd von einer artenreichen Wiese bereichert werden.

Viele Beispiele kommen aus dem Raum Lippstadt, wo 3 Vereine zusammengebracht werden konnten, wo auch die sog. Lippstädter Samenmischung entwickelt wurde. Dieses „Regio-Saatgut“ wird in großen Ursprungsräumen, aber auch bei kleineren Flächen angewendet. In einem großen Garten fällt vielleicht eine kleine Fläche für eine Wildwiese ab. Geduld muss man aber haben, da nicht alle Pflanzen wiederkommen. Gesucht werden alte Pflanzen, die es früher in jedem Bauerngarten gab, wo es Gemüse gab und jede Menge blühende Blumen, denn unsere Insekten brauchen Nahrung von Märtz bis zum Herbst. Die sollten wir ihnen auch bereitstellen mit vielerlei Blumen, Bäumen und Sträuchern.

Es gab einen dankbaren Applaus für den detaillierten Vortrag.

Rosemarie Brettschneider