Traum vom blühenden Rosengarten

so hatte Rüdiger Steeg seinen Vortrag genannt, den am 12.10.2019 die Besucher der Monatsversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Soest hören konnten.

Zunächst stellte er sich als Mitarbeiter der Firma Oscorna vor. Das ist ein Familienunternehmen, das seit 1935 in Ulm ansässig ist und sich der Meinung von Rudolf Steiner, „nur auf einem gesunden Boden können gesunde Pflanzen wachsen“ angeschlossen hat und natürlichen Dünger und Bodenverbesserer herstellt. Die Hinweise auf diese Produkte fehlten natürlich nicht in seinen Ausführungen.

Am Anfang seines Vortrages entführte er uns in die „menschenleere“ Vorzeit unserer Erde. Es gab nur Wasser, Sonne, Luft und Tiere, wie Vögel und Insekten und natürlich auch Pflanzen und Bäume. Die Bäume verloren ihre Blätter und alle pflanzlichen Rückstände wurden von Insekten und Regenwürmer zu Humus gemacht, der wiederum Nahrung für die Pflanzen darstellte. Diesen Rhythmus hat der Mensch etwas durcheinandergebracht und seitdem fehlt zunehmend der Humus und es muss gedüngt werden. Um das Jahr 1900 herum enthielt unser Boden ca. 15% Humus, der sich bis 2019 auf 4,5% reduziert hat und somit ist der Boden nahezu unfruchtbar geworden.

Auch die Rosen leiden unter diesen Bedingungen, aber es gibt noch andere Gründe, dass Rosen sich nicht entfalten können. Das sind unter anderen falsche Standorte, denn Rosen wollen sonnig und locker stehen, jedoch nicht in einer Hausecke, da es da zu heiß wird. Ein Rosenbeet sollte sandige und durchlässige Böden haben, denn Staunässe ist ein weiterer Mangel. Und gute „Nachbarn“ und ausreichende Nährstoffversorgung sind zudem eine gute Voraussetzung, um die Königin des Gartens erblühen zu lassen. Die beste Pflanzzeit für Rosen ist der Herbst und man sollte etwa vier Wochen vor der Pflanzung den Boden gründlich vorbereiten. Vor dem Einsetzen der Pflanzen ist eine gute Bewässerung des Ballens in einem Eimer Wasser wichtig. Das Pflanzloch für eine Edelrose sollte die Maße 50x50x50 cm haben und möglichst mit einer Grabegabel ausgehoben werden, da dadurch die Erde lockerer bleibt. In das Pflanzloch sollte sofort Dünger eingebracht werden. Die Veredlungsstelle muss ca. vier bis fünf Zentimeter unter der Oberfläche liegen, denn das ist auch ein Frostschutz. Nach dem Einpflanzen die Rosen noch gut angießen und leicht anhäufeln mit Blättern oder Humus. Außerdem sollte daran gedacht werden, in der frostfreien Zeit etwa alle 2 Wochen etwas zu gießen. Alte Rosenstöcke müssen im Herbst um 1/3 eingekürzt und nicht mehr gedüngt werden. Im Frühjahr, wenn die Forsythien blühen, kann der Hauptschnitt erfolgen und die erste Düngung. In der Blütezeit ist darauf zu achten, dass alle verblühten Teile abgeschnitten werden, damit sich keine Hagebutten bilden können, die das Wachstum hemmen. Im Sommer benötigen die Rosen einmal in der Woche eine Wassergabe, die aber nur auf die Wurzel gegossen werden darf, da sich sonst Pilze entwickeln können. Falls die Rosen von Läusen befallen werden, ist eine Behandlung nicht nötig, denn Marienkäfer und Vögel erledigen diese Arbeit umsonst und giftfrei. Nach dem ersten Blütenflor empfiehlt sich eine zweite Düngung.

Wenn man dann alles richtig gemacht hat, kann man sich von Juni bis November an einer Fülle wohlgeformter, duftender Blüten in verschiedenen Farben und Formen erfreuen.

Das war ein vergnüglicher Abend, denn Herr Steeg verstand es in seiner launigen Art, alle Zuhörer auf „lustige“ und verständliche Art zu informieren.