Wildbienen – Naturschutz mit Faszination

So hatte Hermann Hunfeld aus Dortmund seinen Vortrag am 12.5.2022 betitelt und 15 Gartenfreunde waren andächtige Zuhörer bei diesem interessanten Thema.

Im 18. Jahrhundert gab es weltweit 1000 verschiedene Arten von Wildbienen. Heute sind es nur noch 700 Arten und davon leben 560 Arten in Deutschland. Jedoch stehen davon ca. 50% auf der roten Liste, da es nicht genügend Nahrungspflanzen gibt. Ein Grund dafür ist die Monokultur ohne Blühpflanzen in der Landwirtschaft.

Wildbienen bilden keinen Schwarm mit Königinnen, sondern sind Solitärinsekten. Sie stechen nicht und erzeugen keinen Honig, sind aber mit 65% sehr wichtige Bestäuber. In Obstplantagen werden deshalb oft Bienenhotels aufgestellt und der Ertrag ist dadurch um 30% höher. Wildbienen fliegen nur einen Radius von 300m und sind dadurch in der Nahrungsquelle eingeschränkt. Das ist das Problem der Tiere. Gute Nahrungspflanzen sind z.B. Lavendel, Ringelblumen, Salbei, Taubnessel, Brombeere und natürlich Raps.

Erst bei 12 Grad Celsius fliegen Wildbienen. Die Männchen sind kleiner als die Weibchen, die 30 Brutzellen im Jahr anlegen. Der Schlupf der Larve erfolgt nach 3-4 Tagen und diese ernährt sich von dem sogenannten Bienenbrot. Die Verpuppung beginnt nach 4-6 Wochen und bis zur nächsten Flugperiode erfolgt die Vollentwicklung. Männchen schlüpfen zuerst und die Weibchen werden sofort bei dem Austritt begattet, die dann sofort mit der Eiablage beginnen. Nach dem Verschließen der Brutröhre sterben die Altbienen. Bieneneltern bekommen ihre Kinder also nie zu Gesicht. Gefahr droht der Brut durch die Kuckucksbiene, die ihre Eier „reinschmuggelt“ und die Larve die anderen auffrisst.

55 % der Wildbienen leben in der Erde und 35% in markhaltigen Stängeln und für den Rest können die Menschen Nisträume schaffen. Es ist eine Freude, diese Bienenhotels zu beobachten. Das „richtige“ Loch finden die Bienen, da sie durch ihre Fühler riechen können.

Bienen gibt es seit 130 Millionen Jahren auf der Erde, aber wenn sie verschwinden, hat der Mensch nur noch 4 Jahre zu leben. Eine erschreckende Aussage.

Recht nachdenklich verließen die Teilnehmer diesen Vortrag.