Praktische Gartenabläufe – Vermehrung – Arbeiten an der Pflanze

Die Mai-Versammlung des Soester Gartenbauvereins am 16.5.2019 war gut besucht. Die Eisheiligen waren vorbei, stellenweise hat es nachts gefroren; der ersehnte Regen war leider ausgeblieben. Klaus Fischer gab noch Hinweise auf die nächsten Veranstaltungen und gab daraufhin dem Referenten das Wort.
Reinhold Leuthardt aus Ahlen hatte die „Abläufe im Garten“ zum Thema gemacht. Immer schön langsam soll es im Frühjahr losgehen, so eröffnete Herr Leuthardt seine Ausführungen, denn bei Kälte wächst nichts. Wählt man dagegen Frostkeimer, wächst die Pflanze auch unterm Schnee. Als erstes ist eine gute Aussaaterde für die Aussaaten notwendig. Dabei ist es wichtig, auf die Samenstärke zu achten. Bei kleinen Körnern wird oft zu dicht gesät und beim Auspflanzen ist der richtige Abstand zu bedenken, der sich nach der Wuchskraft der Pflanze richtet. Es ist schon ein wenig schwierig mit der heranwachsenden Saat: sie soll kühl und hell stehen und beim Gießen heißt es recht vorsichtig zu sein.

Herr Leuthardt erzählte von seinem Experimentieren mit Sonnenblumen, die sich selbst aussähen. Akelei und Fingerhut säen sich im Garten gerne aus und wachsen gut und Rhododendronsamen in Moos gelegt keimt auch. Die Vermehrung verschiedenen Pflanzen durch Stecklinge lässt sich erfolgreich anwenden, ein Beispiel dafür ist die Fuchsie.

Zum Düngen nimmt der erfahrene Blumenfreund nur Flüssigdünger. Er gießt wenig, dafür aber öfter. Nach jedem Schnitt wird auch der Schnittlauch gedüngt. Viel Dünger braucht der Rittersporn, dabei kann es Flüssigdünger, organischer Dünger oder auch Blaukorn sein. Bei Stauden ist auf den Standort zu achten, manche lieben Sonne und andere aber den Schatten. Sie sollten im Herbst nicht abgeschnitten werden, die Vögel holen sich im Winter gern die Samenkörner. Lavendel darf nicht ins alte Holz geschnitten werden und auch nicht die Koniferen, da sie nicht wieder austreiben würden. Die Eibe verträgt das Schneiden gut. Beim Thema Farne winkt der Fachmann ab, sie haben ihre eigenen Gesetze.

Akut ist noch das Thema Buchsbaum, der vom Zünsler von Ihnen, vom alten Holz her aufgefressen wird. Ohne Spritzen ist er nicht zu bekämpfen. Der beliebte Zierstrauch soll aber erhalten bleiben, denn er ist eine alte Kulturpflanze erläutert Herr Leuthardt.

Unter anderem bekamen die Gartenfreunde eine Reihe Bilder von Vorgärten gezeigt, wo nur Kies und Steine statt Erde zu sehen waren. Sie seien pflegeleicht heißt es dann. Allerdings wird eines Tages das Unkraut herauswachsen. Recht dürftig sehen manche Vorgärten durch eine spärliche Bepflanzung aus. Da müssten nur die richtigen Pflanzen ausgewählt werden, was manchmal nicht so leicht ist. Einen pflegeleichten Garten gibt es wohl kaum und die Sauberkeit soll auch nicht so genau genommen werden. Laub sollte liegen bleiben, es ist wie eine schützende Haut der Erde mit ihren vielen Kleinstlebewesen.
Neues und zum Teil Bekanntes hatte Herr Leuthardt mit viel Humor vorgetragen, für das die Gartenfreunde mit Applaus dankten.

Rosemarie Brettschneider