Teekräuter

In der Oktoberversammlung der Gartenfreunde am 11.10.2018 standen „Teekräuter im eigenen Garten“ im Mittelpunkt; Frau Bärbel Heichel aus Oelde, wo sie auch im Vorstand des Gartenbauvereins ist, war die Referentin. Sie beschäftigt sich schon sehr lange mit dem Thema, hat schon viele Seminare vielerorts gehalten, insbesondere im Kloster Marienfelde. Sie hat eine Reihe verschiedener Vorträge zur Auswahl. Auch viel mit Homöopathie beschäftigt sie sich zu Hause. Im Folgenden zählte sie eine lange Reihe von Teekräutern mit ihrer Wirkungsweise auf, wie z. B. Melisse, verschiedene Minzen, Weißdorn, Salbei usw. Als guten Tee für die Blase nannte die Referentin den Brombeer-Himbeertee, Thymian hilft bei Husten und Erkältung, Waldmeister wird bei Migräne und Kopfschmerzen angewendet, die Blätter müssen aber vor der Blüte gesammelt werden, ein Tee aus Basilikumwürzkraut ist gut für den Stoffwechsel. Aus Borretsch kann man außer Tee auch ein Gemüsegericht bereiten. Eine sehr dankbare Pflanze ist der Bärlauch, der antiseptisch wirkt und schon im zeitigen Frühjahr erscheint. Viele weitere Beispiele folgten noch.

Jeder weiß sicher, dass mit kochendem Wasser die Teeblätter überbrüht werden, man sollte sie aber im Wasser belassen, da sie sich noch entfalten, rät Frau Heichel. 3-4 Minuten ziehen darf allerdings nur der bittere, aber sehr wirksame Wermuttee bei Verdauungsbeschwerden; später werden schädliche Stoffe frei. Nicht mehr kochend soll das Wasser bei schwarzem und grünen Tee sein, damit das Aroma des Tees nicht verloren geht.

Bei der Standortwahl muss man sich fragen, wo kommen die Pflanzen her oder sind es einheimische. Rosmarin z. B. liebt es sonnig, Mädesüss, bei Grippe anzuwenden, mag es feucht und Halbschatten. Jeder mag sich seine eigenen Teekräuter anbauen, die er liebt und auch gelegentlich braucht. Die schönsten Pflanzen werden dann geerntet, geschüttelt (nicht gewaschen) und zum Trocknen ausgelegt. Nach 7-10 Tagen werden sie in Gläsern dicht verschlossen und sofort beschriftet. Jeder kann sich dann seinen Tee nach Belieben mischen. Das Johanniskraut hob Frau Heichel noch einmal besonders hervor und gab dazu gleich ein Rezept, nämlich wie man aus den gelben Blüten ein wunderbarer Massage-Öl herstellen kann.

Bei den vielen Informationen war es eine kleine Erholung, als die Referentin ihren Vortrag unterbrach und ihre verschiedenen eigenen frisch aufgebrühten Teesorten anbot. Auch ein Labsal für die Bienen sind alle Kräuter, nämlich wenn diese blühen.
Zum Schluss gab es dankbaren Applaus für den aufschlussreichen Vortrag.

Rosemarie Brettschneider