Rhododendron und Rasen

Über Pflege, Düngung und Pflanzenschutz von Rhododendron und Rasen informierte uns Herr Klaus Dieter Kerpa auf der Versammlung vom 22.2.2018. Herr Kerpa ist Vertreter der Firma Neudorf und stellte auch die Produkte dieser Firma vor und verteilte am Schluss der Vorstellung etliche Proben.

Der Rhododendron gehört zu den Heidekrautgewächsen und es gibt davon ca. 1.000 Arten unterteilt in ca. 3000 Sorten mit unterschiedlichen Blütengrößen, Farben und Blütenformen. Der Name wird abgeleitet von den griechischen Worten „Rhodes“, das bedeutet Rose und „Dendron“ das bedeutet Baum. Es gibt immergrüne Büsche, aber auch laubabwerfende und dazu gehören die Azaleen. Die Blütezeit beginnt je nach Sorte meist im April und endet im August. Der Rhododendron liebt als Standort einen Ort mit lockeren humusartigen Böden mit einem PH-Wert von ungefähr 4-5,5, gleichmäßige Luftfeuchtigkeit und genügend Licht, aber keine direkte Sonneneinstrahlung. Wenn der Rhododendron zu sonnig steht, kann es zu Sonnenbrand kommen, wobei sich die Blätter braun färben. Das ist aber keine Krankheit.

Die Bodenqualität erkundet man am besten mit einer Bodenprobe.
Gelbe Blätter an den Büschen sind ein Zeichen von Eisenmangel, auch Stickstoffmangel ist daran zu erkennen. Organische Dünger vermeiden diese Mängel. Geeignet dafür ist Rindenhumus oder Laubkompost. Aber auch Kaffeesatz, der etwas eingearbeitet wird, wirkt positiv.

Bei großer Trockenheit benötigt der Rhododendron eine gute Wasserversorgung. Triebsterben ist eine Ursache von Pilzen. Hier müssen die befallenen Äste bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten und im Müll entsorgt werden.
Bei Befall von echtem Mehltau ist diese Maßnahme auch durchzuführen.
Das Knospensterben ist eine Pilzkrankheit, die durch Zikaden übertragen wird. Alle diese „braunen“ Knospen sollten entfernt werden und in die Mülltonne kommen. Zikaden gibt es erst seit 1978 in Deutschland. Ab Mai werden die 3-5mm großen Tiere aktiv, die mit Kontaktgift mit Rapsöl bekämpft werden können. Die Spritzung muss aber in den frühen Morgenstunden erfolgen, da die Zikaden dann noch relativ träge sind. Als Schutz vor diesen Insekten kann man auch Gelbtafeln in die Büsche hängen.

Ein weiterer Schädling ist der Dickmaulrüssler, der Löcher in die Blätter frisst. Dieser Käfer ist das ganze Jahr über nachtaktiv und die Larven schädigen den Wurzelballen. Eine Bekämpfungsmethode ist der Einsatz von Nematoden (Fadenwürmer), die die Larven unschädlich machen.
Braune Stellen an den Blättern weisen auf den Befall von Blattfleckenpilzen hin. Diese Blätter müssen entfernt und entsorgt werden.
Nach der Blütezeit ist ein Rückschnitt der Büsche möglich. Danach düngen und gut wässern. Das Ausbrechen der ausgeblühten Blüten macht die Pflanze kräftiger.
Herr Kerpa empfahl uns einen Besuch des Rhododendronparks in Bremen. Dort gibt es ca. 600 Wildarten zu sehen. Das ist die weltweit zweitgrößte Sammlung dieser Art.

Im zweiten Teil des Vortrags konnten wir erfahren, wie ein perfekter Rasen entsteht. Es gibt 364 verschiedene Rasengräser und in 86Prozent der gängigen Grasmischungen sind Rotschwingel, Weidelgras und Wiesenrispe enthalten.
Die drei wichtigsten Voraussetzungen für schönen Rasen sind:

  1. Nährstoffversorgung: Dabei ist Stickstoff sehr wichtig, da dieser nicht im Boden gespeichert wird. Dieser Wirkstoff sollte bei der ersten Düngung im März/April, also vor der Wachstumsphase gestreut werden. Im Herbst ist eine Kaliumdüngung zur Stabilisierung der Graspflanze ratsam.
  2. Bewässerung: Dies sollte am besten in den Morgenstunden erfolgen. Je wärmer es ist, desto mehr muss gegossen werden. Hier gibt es eine einfache Methode, die Feuchtigkeit zu prüfen: den Fußtritt-Test. Steht der Rasen wieder auf, ist es feucht genug.
  3. regelmäßiges Mähen: Das Gras sollte nicht kürzer als 4-5cm gemäht werden, im Schatten sollten es sogar 6-7 cm sein. Beim kürzeren Mähen leidet der Rasen und das Unkraut wächst schneller. Vor dem Vertikutieren im Frühjahr ist eine kürzere Höhe aber ratsam, damit Moos und Rasenfilz gut beseitigt werden können.
    Viele Rasenprobleme entstehen durch Humusmangel und Bodenverdichtung. Oft hilft ein Verteilen von Kompost, um den Humusmangel zu beheben und regelmäßige Düngung stärkt das Rasenwachstum und unterdrückt Moosbefall und das Wachsen von Pilzen. Pilze müssen vor dem Mähen entfernt werden, damit sich keine immer größer werdende Hexenringe bilden können.

Am Schluss seines Vortrages zeigte uns Herr Kerpa einen Film über Regenwürmer. Das war sehr spannend und interessant. Welche Kraft diese Tiere haben müssen, um z. B. kleine Tannenzweige und Blätter in ihre Höhlengänge zu ziehen. So etwas aus dem Leben der Regenwürmer hatten die Gartenfreunde vorher noch nicht gesehen. Die kleinen „Kothäufchen“ im Garten kennt ja jeder, aber das „Liebesleben“?