Unsere tägliche Hausapotheke!

Ute Grell, die Ernährungswissenschaft studiert hat, führte die Soester Gartenfreunde mit Humor in die Wissenschaft der täglichen Hausapotheke ein und zeigte auf, wie viel gesundheitsfördernde Mittel in unseren Lebensmitteln enthalten sind. Wenn wir uns abwechslungsreich ernähren, brauchen wir alle keine industriell hergestellten Nahrungsergänzungsmittel. Anhand der Ernährungspyramide zeigte sie uns auf, welche Nahrungszusammenstellung wichtig ist. An erster Stelle stehen Getreideprodukte und Kartoffeln. Es folgen Gemüse und Obst, gefolgt von Fisch, Fleisch und Eiern und ganz oben sind Öle und Fette zu finden. Ein normaler Essensplan könnte also so aussehen: täglich 220 gr. Brot, 250 gr. Kartoffeln, 400 gr. Gemüse (roh und gekocht), 300 gr. Obst, 100-125 gr. Fleisch, 1/2 L Milchprodukte. Bei diesen Mengen hat niemand Hunger und dick wird man davon auch nicht. Beim Fleisch sollte man aber beachten, dass es nur 2-3x wöchentlich auf dem Speiseplan steht, Fisch kann 1-2 x serviert werden und 2-3 Eier sind ausreichend. Ganz wichtig ist immer die tägliche Trinkmenge. Sie kann aus Wasser, Tee, Kaffee oder Säften bestehen und sollte 1,5 Liter nicht unterschreiten. Wenn man dann noch die Nahrung gut kaut, hat man keine Verdauungsprobleme.

Bei der Auswahl der Gemüse ist die Vielfalt wichtig. Eine gute Kombination ist das Ampelsystem „rot-gelb-grün“. Damit kann man sich abwechslungsreich ernähren. Unsere Artenvielfalt an Gemüsen und Obst bietet ca. 30.000 gesundheitsfördernde Stoffe, Lebensmittel sind also Heilmittel. In Möhren, Paprika, Tomaten und Erdbeeren stecken zudem 360 Aromastoffe. Gesundheit kann man sehen, riechen und schmecken. Unsere Lebensmittel, die hier wachsen, sind auf uns abgestimmt und können reif geerntet werden. Die wichtigen sekundären Pflanzenstoffe entstehen beim Reifeprozess. So sind z. B. die bioaktiven Substanzen in Basilikum, Äpfeln, versch. Kohlsorten, Zwiebeln und Knoblauch krebsvorbeugend. Entzündungshemmend sind z. B. Petersilie, Kirschen und Sellerie. Von Frau Grell bekamen wir eine Liste, in der alle Gesundheitsmerkmale aufgeführt sind. Antioxidantien sind in fast allen Lebensmitteln enthalten und helfen, freie Radikale bei vielen Krankheiten zu bekämpfen.
Einen Appell richtete Frau Grell an uns: Seid Vorbilder für die nächsten Generationen. Zeigt den Kindern und Enkeln, wie Lebensmittel frisch zubereitet werden können. Schon heute ist nämlich jedes 3.-4. Kind zu dick und viele Kinder können nicht mehr richtig kauen. Das Kauen muss bis zum 5. Lebensjahr gelernt sein, denn davon hängt die Zahngesundheit ab.

Mit dem Wissen, dass 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst täglich gesund alt werden lassen und Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte dazu gehören, verließen wir diesen anregenden Abend.