Rückblick auf das Gartenjahr 2019

Auch in 2019 konnten wir wieder einen schönen Sommer erleben mit wenigen Regentagen. Das hat leider unserem Wald sehr geschadet und er verändert sich dadurch stark. Genaueres werden wir am 20.2.2020 erfahren. Jetzt aber der Rückblick auf unsere Vorträge und Unternehmungen.

Auf unserer Jahreshauptversammlung am 24.1. konnte der Vorsitzende Klaus Fischer 35 Mitglieder begrüßen. Nach dem Totengedenken, den Ehrungen bzw.
dem Kassenbericht musste turnusgemäß ein stellvertretender Kassenwart ernannt werden. Durch Handzeichen wurde Peter Boldt einstimmig gewählt. Danach rief uns Klaus Fischer in einer Foto-Show die erlebnisreichen Tage unserer England Fahrt in Erinnerung zurück.

Für den Vortrag „Permakultur“ am 21.2. von Miriam Schwenker interessierten sich 39 Gartenfreunde. Permakultur ist ein System von nachhaltigem gärtnern und folgende Grundwerte stehen im Vordergrund: Trage Sorge für die Erde und die Menschen, teile fair und setze Grenzen des Konsums. Eine gesunde Mischkultur ist wichtig und unentbehrlich sind Nützlinge, denen man aber Raum bieten muss, damit sie sich wohlfühlen.

Viele Gärtner kamen zum Obstbaumschnitt am 23.2. in den neu eingerichteten Bürgergarten am Brunowall. Manfred Terbrüggen zeigte den Anwesenden wie es richtig gemacht wird und gab als Richtschnur mit auf den Weg, dass es besser ist, viel abzuschneiden als zu wenig. Ein Obstbaum verzeiht alles und er dankt es mit einer guten Laubbildung und hochwertigem Obst, denn aus einer gut entwickelten Knospe kommen 5 Blüten hervor, die in der Regel auch
Früchte tragen.

Am 14.3. informierte Hans Aschenbrenner 31 Zuhörer über den Vorteil, unter Folie und Glas zu gärtnern. Diese Abdeckungen bieten bessere Wachstumsbedingungen, Schutz vor niedrigen Temperaturen, Schutz des Bodens vor Verkrustung und sie speichern zudem die Tageswärme. Weiterhin ist eine frühere Aussaat und Ernte möglich. Es gibt verschiedene Arten von Folie, z.B. Vlies- und Mulchfolie, mitwachsende Hauben für Tomaten oder Folienhütchen für Stangenbohnen. Nicht zu vergessen ist das Frühbeet mit Glas- oder Kunststoffabdeckung oder ein Gewächshaus, das es heute schon computergesteuert gibt.

Wie wichtig Steingärten und Trockenmauern als Lebensraum für Insekten und Kleintiere sind, stellte uns Adalbert Niemeyer-Lüllwitz am 11.4. vor. In Trockenmauern finden Eidechsen, Kröten, Käfer und Molche Unterschlupf und ein Winterquartier. Oft reicht dafür ein einfacher Steinhaufen im Garten. Ein Steingarten mit Bepflanzung u. a. von Mauerpfeffer, Steinbrech und Seifenkraut ist Nahrung und Lebensraum für Schmetterlinge, Schwebfliegen, Hummeln und Bienen. Empfehlenswert ist auch eine Kräuterspirale mit Lavendel, Majoran, Salbei, Thymian und Rosmarin. Von den „modernen“ Steingärten hält der Referent nichts und dazu fand er die Unterstützung aller 42 Teilnehmer.

Das Wasserschloss Dyck in Jüchen am Niederrhein war das Ziel des Tagesausflugs am 4.5., an dem 31 Personen teilnahmen. Die Anlage liegt verteilt auf 4 Inseln, die von Wassergräften umgeben sind. Im Sommer 2018 mussten diese Gräben mit Fremdwasser gefüllt werden, da sie nie trockenfallen dürfen, weil das Schloss auf Eichenpfählen steht, die sonst verrotten würden. 900 Jahre war das Schloss in Familienbesitz, ist heute eine Stiftung von NRW und RWE. Umgeben ist das Schloss von einem englischen Landschaftsgarten mit vielen seltenen und exotischen Gehölzen. Als große Besonderheit wurde uns das blau blühende spanische Ochsenauge angepriesen, das nur hier gedeihen soll.

Die Mai-Versammlung am 16.5. war mit 34 Gartenliebhabern gut besucht. Reinhold Leuthardt hatte die Abläufe im Garten zum Thema gemacht. Im Frühjahr sollte es langsam losgehen, denn bei Kälte wächst nichts. Bei der Aussaat sollte man auch darauf achten, gute Aussaaterde zu verwenden und die Samenkörner nicht zu dicht zu säen. Auch beim Auspflanzen ist der richtige Abstand der Pflanzen zu bedenken. Stauden sollten im Herbst nicht abgeschnitten werden, denn die Vögel fressen im Winter gern die Samenkörner. Das Laub sollte, außer auf dem Rasen, auch liegen bleiben, denn es wirkt wie eine schützende Haut der Erde und beherbergt Kleinstlebewesen, die wieder als Nahrung für Vögel dienen.

Den Klönabend am 13.6. in Lippetal wollten 42 Personen erleben. Ziele waren Sändkers Mühle in Heintrop und die Brennerei Northoff in Hultrop. Die Mühle besteht schon seit 1810 und wurde von Graf von Galen errichtet, befindet sich aber ab 1867 im Familienbesitz der Familie Sändker. Erst 1922 bekam die Mühle Strom und 1936 einen Motor und bis 1976 wurde dort Korn gemahlen. Heute ist sie ein Museum und ein außerschulischer Lernort und Standesamt. Die Brennerei Nordhoff war schon im 16./17. Jahrhundert eine Poststation und wurde später als Gaststätte zur Post geführt. Heute werden dort 130 verschiedene Schnäpse und Liköre hergestellt, auch unser Kirmesgetränk Bullenauge. Als Grundlage dienen Weizen, Mais und Roggen aus der Region und Rauchmalz aus Schottland. Aus 3 kg Getreide erhält man einen Liter Rohschnaps, der 70-80% Alkohol hat. Die Behälter mit diesem Rohschnaps werden vom Zoll kontrolliert. Der Rohschnaps wird mit Wasser gestreckt um eine trinkbare Prozentzahl zu erreichen. Liköre werden mit Zucker und Fruchtsaftkonzentrat oder Aromen angereichert. In Tigges Scheune wartete dann das Grillbüfett und an den Tischen gab es viel zu erzählen und zu lachen.

Heiße Tage mit z.B. 37,5 Grad erlebten 26 Reiselustige auf der Urlaubsfahrt vom 23.-27.6. zur BUGA in Heilbronn, die mit dem Slogan warb: „173 Tage blühendes Leben“ und das konnten wir in den verschiedenen Themenbereichen erleben. Dazu brauche ich jetzt nicht viel zu sagen, denn Klaus Fischer zeigt uns später die Foto-Show.

Am 20.7. machten sich 41 Gartenfreunde auf den Weg ins Tecklenburger Land. Das Ziel war der Wasserpark NaturaGard in Ibbenbüren, die Stad Tecklenburg und der Hortensia Garden in Lengerich. Der NaturaGard-Park ist eine Wasserlandschaft der besonderen Art. Mit kleinen Teichen fing alles an und heute kann man einen Unterwasserpark bestaunen, in dem Taucher mit Stören tauchen können. Weiterhin ist dort das größte Kaltwasser-Aquarium Deutschlands zu finden. Durch 28 große Scheiben kann man u.a. Belugas beobachten und besonders angetan war die Gruppe von den Löffelstören, die man vorher noch nie gesehen hatte. Auf einer Führung in Tecklenburg lernten wir die Besonderheiten dieses Ortes kennen, wobei die teils denkmalgeschützten Fachwerkhäuser große Beachtung fanden. Auch die Burgruine, wo gerade für ein Theaterstück geübt wurde, denn sie wird als Freilichtbühne genutzt, wurde erwandert und anschließend ging es in die große Halle im Burgberg. Der Hortensia Garden in Lengerich ist 2018 auf einem alten Friedhofsgelände entstanden und hat leider unter der Trockenheit sehr gelitten. Es war dadurch kaum Blütenflor zu sehen. Auf dem weiteren Rundgang kamen wir zum Lengericher Canyon. In einem Steinbruch hat sich Wasser gesammelt und leuchtet in einem schönen Grünton.

Am 12.9. nahm Manfred Terbrüggen 25 Zuschauer mit auf eine Reise nach Russland. Wolga-Wunder und Zarenzauber hat er seine DIA-Show über eine Schiffsreise von Moskau nach St. Petersburg genannt. In Moskau wurde die Metro besichtigt, deren einzelne Stationen kunstvoll ausgestattet sind. Der Rote Platz mit der Basilius-Kathedrale, das Kaufhaus GUM und natürlich der Kreml standen auch auf dem Plan. Auf dem Schiff Lenin ging es über die Moskwa, Wolga, verschiedene Kanäle und Seen nach St. Petersburg. Es waren 1700 km Wasserweg mit insgesamt 17 Schleusen zu überwinden. In St. Petersburg wurde die Eremitage besucht, die die größte Gemäldesammlung der Welt beherbergt, aber keine russischen Bilder. Danach folgte die Kirche Mutter Gottes von Kasan und die Erlöser-Kathedrale. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Sommerresidenz Peterhof mit seinen fantastischen Wasserspielen.

Angelockt vom Thema „Traum vom blühenden Rosengarten“ kamen 38 Besucher am 10.10. zum Vortrag von Rüdiger Steeg. Zuerst machte er uns darauf aufmerksam, dass unserem Boden der Humus fehlt und der Mensch nicht unschuldig an dieser Entwicklung ist. Um 1900 enthielt der Boden 15% Humus und heute nur noch 4,5%, ist also praktisch unfruchtbar. Auch die Rosen leiden unser diesen neuen Bedingungen. Aber allein ist das noch kein Grund für schlechtes Gedeihen. Hinzu kommen falsche Standorte, unzureichende Nährstoffversorgung und „falsche“ Nachbarn. Die besten Pflanzzeit ist der Herbst und dafür muss der Boden gut vorbereitet werden, das Wässern des Ballens ist wichtig und die Größe des Pflanzloches. Dieses sollte mit Dünger versehen werden und es muss darauf geachtet werden, dass die Veredelungsstelle 4-5cm unter der Oberfläche liegt. Nach dem Einsetzen gut angießen und leicht anhäufeln mit Blättern und Humus. Alte Rosenstöcke sollten im Herbst um 1/3 eingekürzt werden und erst im Frühjahr, wenn die Forsythien blühen, kann der Hauptschnitt erfolgen und die 1. Düngung. Im Sommer sollte man einmal in der Woche gießen und nach dem ersten Blütenflor empfiehlt sich eine 2. Düngung.

Wie immer im November nimmt uns Klaus Fischer mit auf eine Bilderreise in seinen Garten. Am 14.11. konnte er 34 Gartenfreunde begrüßen. Das Schneiden der Kopfweiden, für das er sich kompetente Hilfe geholt hatte, hat 3 Tage gedauert und danach sahen die Bäume kahl aus. Im Sommer haben sie sich aber gut entwickelt und sehen wieder grün aus. Die neu gepflanzte Buchenhecke hat unter der Trockenheit sehr gelitten und einige Stämmchen müssen ausgetauscht werden. Angeregt durch Frau Schwenker hat er ein Permakultur-Hügelbeet angelegt, in das er Mais und verschiedene Kürbissamen eingesetzt hat. Er war mit der Ernte zufrieden, auch bei seinen anderen Kulturen. Einen tierfreundlichen Garten kann Klaus Fischer auch bieten. Regelmäßig schauen Rehe vorbei und das Vogelhäuschen wird ganzjährig befüllt. Bienenhotels stehen an verschiedenen Stellen und die Laufenten fühlen sich im Garten wohl. Kontrolliert wird das Ganze von Mimi der Katze.

Mit unserer Adventsfeier am 5.12., an der 57 Mitglieder teilnahmen, verlassen wir das Jahr 2019 und freuen uns auf 2020. Und wie ihr auf der Einladung gesehen habt, hat Klaus Fischer wieder ein tolles Programm erstellt.

Renate Steinhoff