Das Gartenjahr 2017

Wie immer mit interessanten Vorträgen und schönen Fahrten.

In der Jahreshauptversammlung am 19.1.17 konnte Klaus Fischer 38 Mitglieder begrüßen. Nach den vorgeschriebenen Regularien wie Ehrungen, Totengedenken und Kassenbericht zeige uns Ludwig Steinhoff seinen Film über unsere Fahrt zur Chrysanthema nach Lahr in 2016.

Am 16.2.17 wollten 32 Gartenfreunde von Hans Aschenbrenner erfahren, wie ein pflegeleichter Garten aussieht. Sein Motto lautete: Mehr Zeit für Muße und Erholung. Setzt Euch auf die Terrasse und genießt das grüne Wohnzimmer. Sein Rat, keine Skulpturen oder Gartenzwerge auf den Rasen setzen, da sie vor dem Mähen entfernt werden müssen. In den Beeten nicht nur Blumen und Stauden pflanzen, sondern auch blühende und immergrüne Sträucher und dazwischen mal einen Findling legen und bodendeckende Pflanzen einfügen. Hecken als Abgrenzung des Gartens sind auch nicht zu empfehlen, da sie immer geschnitten werden müssen.

Für den Obstbaumschnitt am 18.2.17 im Garten von Brunhilde Lohmeier interessierten sich 25 Gäste. Manfred Terbrüggen erklärte uns, dass unsere Obstbäume hochgezüchtete Kreuzungen sind, die unbedingt geschnitten werden müssen, weil sie sonst vergreisen und keine hochwertigen Früchte bringen können. Oft ist es besser, mehr abzuschneiden als zu wenig, denn ein Obstgehölz nimmt nichts krumm, erklärte der Fachmann.

Frau Sigrid Grote entführte 30 Blumenliebhaber am 9.3.17 in das Reich der faszinierenden Orchideen. Sie hatte dazu aus ihrer Sammlung verschiedene Exemplare mitgebracht und gab Tipps für die Pflege dieser exotischen Pflanzen. Der Übertopf soll größer sein als der Orchideentopf und mit Blähton oder Kieselsteinen gefüllt werden. Durch die Luftbewegung zwischen den Gefäßwänden steigt Luftfeuchtigkeit nach oben, was Orchideen lieben. Gießen sollte man alle 10-14 Tage mit handwarmen Wasser. Alle 2-3 Jahre muss im April umgetopft werden, wobei der neue Blumentopf etwas größer als der vorherige sein soll. Zur Düngung kann ganz normaler Blumendünger verwandt werden. Erste Düngung im März/April und danach alle 3 Wochen wiederholen. Schädlinge an den Blättern kann man mit einer Spirituslösung behandeln.

Hecken als Gestaltungselemente im Garten war das Thema von Christian Westekemper am 6.4.17 und 32 Gartenfreunde kamen zum Vortrag. Hecken bieten Lebensraum für Vögel, Kleingetier und Hornissen und sind Schutz vor fremden Blicken und Wettereinflüssen. Eine Heckenanpflanzung muss gut überlegt sein, denn Standort, Staunässe und Trockenheit sind wichtige Merkmale, die zu beachten sind. Viele Pflanzen sind giftig für Mensch und Tier und auch das muss bedacht werden. Dann müssen Vorschriften beachtet werden, wie Abstand zum Nachbarn und Höhe der Hecke. Pflegeleicht sind Hecken, egal welche Hölzer gewählt werden, nicht. Sie müssen regelmäßig geschnitten werden, um die Konturen zu erhalten. Um Sonnenbrand zu vermeiden, ist der Schnitt nur bei bewölktem Wetter durchzuführen.

Auf Extratour ging es am 22.4.17 und die Landesgartenschau in Bad Lippspringe war das Ziel. 14 Gartenfreunde machten sich ein erstes Bild von dieser Schau. Was gab es da für verschiedene Sorten und Farben an Tulpen, Osterglocken und Hyazinthen zu sehen. Das war wunderschön anzuschauen, Balsam für die Augen und die Seele.

Was Rosen uns Menschen zu sagen haben, erklärte uns am 11.5.17 Frau Ruth Kötter-Göcke und 39 Personen hörten gespannt zu. Rosen können Herzen berühren und machen glücklich. Der Duft weckt Erinnerungen, denn Düfte sprechen ihre eigene Sprache. Selbst die Farben der Rosen haben ihre Bedeutung. Rot für die Liebe kennt ja jeder, gelb steht für Freundschaft, rosa für Vertrauen und weiß für Loslassen und Reinheit. Selbst die Wuchsform hat Bedeutung. Die Edelrose gilt als Kaiserin, die Strauchrose als Königin und die Alpenrose als Verführerin. Die alten Römer schwelgten bei ihren Festen im Rosentaumel und holten ganze Schiffsladungen aus Ägypten. Im Islam wird Mohammed mit weißen Rosen geehrt, aber im Christentum war die Rose lange Zeit das Sinnbild für Zügellosigkeit. Bei den Freimaurern gilt die Rose als Symbol der Verschwiegenheit und Geheimhaltung.

Eine Bustour führte 32 Gartenfreunde am 20.5.17 in die Niederlande zu den Gärten von Appeltern. Auf dem 23ha großen Areal am Fluss Waal werden 200 Mustergärten gezeigt u. a. Balkongärten, Trendgärten, Architektengärten, japanische und orientalische Gärten. In der „Wilden Welt“ überraschte uns unser heiß geliebtes Unkraut Giersch. Es wurde bewusst als Bodendecker genutzt und hat hier den Namen Erdholunder. In jeder Garten-Parzelle gab es Sitzgelegenheiten zum Verweilen, denn der Slogan dieses Gartens lautet: Der Garten ist ein Ort zum Entspannen, Spielen und gemütlichem Beisammensein, aber auch zum Arbeiten.

Am Klönabend dem 8.6.17 wollten 29 Teilnehmer die Gemeinde Welver erkunden. Es wurden in Kirchwelver die nebeneinanderstehenden evangelischen und katholischen Kirchen besucht und bei einer Führung lernten wir die Besonderheiten kennen. Anschließend erfolgte ein Rundgang durch den Bibelgarten. Danach konnte man im Heimatmuseum in alten Erinnerungen schwelgen, denn dieses Haus beherbergt eine der größten heimatgeschichtlichen Sammlungen und viele Teilnehmer kannten diese alten Geräte noch aus eigener Erfahrung. Als nächstes Ziel stand die Kirche in Dinker an. Hier ist die mächtige Altarwand, in der die Orgel eingebaut ist, eine sehenswerte Besonderheit. Im Gasthof Witteborg wartete das Abendessen auf uns, aber vorher durchstreiften wir noch den wunderbaren Hausgarten der Wirtsfamilie.

Auf die IGA nach Berlin führte die Gartenreise vom 25.-29.6.17. Hierfür hatten sich 34 Gartenfreunde angemeldet und Ludwig Steinhoff hatte wieder ein abwechslungsreiches Programm erstellt. Willi Stemann hat aus den Fotos von Ludwig einen schönen Film zusammengestellt, den wir gleich sehen werden.

Nach der Sommerpause machten sich 31 Gartenliebhaber am 2.9.17 auf zur Landesgartenschau nach Bad Lippspringe. Wir wollten die herbstliche Blumenpracht bewundern. Leider war schon vieles verblüht und die Dahlien standen noch nicht in voller Blüte. Dafür entschädigten andere Aktivitäten. Im Waldpark wurden Rücke-Pferde vorgestellt, die heute in den Wäldern wieder zum Einsatz kommen. Im Musikpavillon spielte eine Feuerwehrkapelle und im Arminiuspark zeigte ein Schäfer, wie Schafe geschoren werden. Im Glaubensgarten wurden die verschiedenen Religionen vorgestellt und am Platz der Gesundheit konnte man erfahren, wie wichtig unsere Organe sind und was sie alles können.

42 neugierige Zuhörer nahm Manfred Terbrüggen am 14.9.17 mit auf eine Reise in die Bretagne. Diese Landschaft liegt am Ärmelkanal und am Atlantik und kann mit wilden Küstenstreifen punkten: Mal eine grandiose Steilküste, dann feiner Sandstrand, grobe Kiesstrände und die sogenannte Rosenküste, die aus Granitfelsen besteht und je nach Tageslicht in rosa Farbtönen schimmert. In vielen Orten kann man Kalvarienberge finden, die teilweise im 15. Jahrhundert erschaffen wurden. Dieser Bericht machte Lust auf eigenen Besuch dieser französischen Landschaft.

Damit wir im Frühjahr den Farbenrausch der Frühlingsblüher erleben können, zeigte Erich Bald am 12.10.17, was man im Herbst dafür tun muss. 30 interessierte Gartenfreunde fanden sich zum Vortrag ein. Für die Zwiebeln von Krokussen, Tulpen und Narzissen sollte, wenn sie neu eingepflanzt werden, die Erde mit Muschelkalk oder Hornspänen gemischt werden. Die richtige Pflanzzeit ist Oktober/November. Märzenbecher müssen schon im September gesetzt werden, damit sie sich gut entwickeln können. Ob man Tulpen nach dem Blühen und Abtrocknen aufnehmen soll, ist Ansichtssache.
Am Ende des Vortrags erhielten alle Teilnehmer eine Zusammenstellung über Frühjahrsblüher.

Auf der 2. Extratour am 20.10.17 besuchten 16 Teilnehmer die Obstmosterei Milke in Bad Sassendorf-Lohne. Herr Milke erzählte uns von seinen Anfängen mit alten Geräten aus der Abtei Königsmünster in Meschede. Inzwischen wurden diese durch moderne Anlagen ersetzt. Dann zeigte er uns den kompletten Herstellungsablauf und wir konnten frisch gepressten Apfelsaft probieren. Vor dem Abfüllen wird der Saft auf 83Grad erhitzt und läuft dann in die entsprechende Verpackung.

Am 16.11.17 stellte Klaus Fischer 45 Gartenliebhabern wieder seinen Garten vor. Die Gartenwege sind neu gepflastert, die Gemüse- und Obsternte war zufriedenstellend, obwohl der Kohl von Raupen zerfressen wurde und sich der Paprika nicht gut entwickelt hat. Dafür war Mangold hervorragend gewachsen. Etwas ganz Neues gab es zu sehen und das waren Laufenten, die neben Katze Milli jetzt auch Kontrollgänge durch den Garten machen.

Traditionell verabschiedeten wir das Gartenjahr mit unserer Adventsfeier. Sie fand am 7.12.17 statt und 55 Mitglieder erfreuten sich an Liedern und Geschichten zur Weihnachtszeit und auch das Grünkohlessen schmeckte allen.
Zufrieden ging jeder mit seinem Weihnachtsstern und dem süßen Schneemann nach Hause.

Renate Steinhoff