Klönabend in Rüthen

An ihrem Klönabend am 26.8.2021 besuchten 24 Gartenfreunde vom Obst- und Gartenbauverein Soest die über 800 Jahre alte Hansestadt Rüthen. Das „Haarmännchen“, eine Symbolfigur der Stadt, erwarte die Teilnehmer an der Bushaltestelle und führte die Gruppe zum Rathaus. Dort stellte er die Stadt auf launische Weise vor und machte auf den 24m hohen Maibaum, der von vielen Handwerksmeister erstellt wurde und auf die Eselsgruppe aufmerksam. Der Begriff „Rüthener Esel“ ist eine ironische Bezeichnung der Bürger und bezieht sich auch auf die Tatsache, dass früher viele Esel gehalten wurden, die als Lasttiere eingesetzt wurden.

Die Bergstadt Rüthen ist mit einer Stadtmauer umgeben, die u.a. zum Wasserturm führt, der 35 m hoch ist und bestiegen werden kann. Einige wagten sich auf den Aufstieg zur Plattform, die mit 165 Treppenstufen erreichbar ist. Dort bot sich trotz des regnerischen Wetters eine gute Fernsicht auf die Höhen des umliegenden Waldes und die Nachbarorte, z. B. auf Kallenhardt.

Danach ging es weiter zum Handwerkerhof und zur Seilerei. In diesen Gebäuden werden alte Handwerksberufe, wie Steinabbau und Seilherstellung gezeigt. In Rüthen wurde Grünsandstein abgebaut und in den Räumen sind alte Werkzeuge und Methoden des damaligen Abbaus zu sehen. In der Seilerei wurden zumeist Seile für die Landwirtschaft hergestellt in unterschiedlichen Längen und Stärken. Das war alles schwere Handarbeit.

Der nächste Programmpunkt war der Hexenturm, ein vollständig erhaltener Wehrturm der Stadtmauer. In diesem Turm wurden Hexen (Frauen, Männer und auch Kinder) gefoltert und einige dieser grausamen Folterwerkzeuge sind dort ausgestellt.

Am Haus Buck, dem ältesten Fachwerkhaus in Rüthen, endet der Rundgang. Dieses Haus hat eine wechselvolle Geschichte und wird heute als vielseitige Begegnungsstätte genutzt. An der Fachwerkfassade sind viele geschnitzte Köpfe zu sehen, die sogenannten „Neidköpfe“, die Missgunst und Neid abschrecken sollten.

In dem Gasthof Knickenberg wurde das Abendessen eingenommen und jeder konnte mit seinen Tischnachbarn reden und lachen, klönen also.

Trotz des relativ schlechten Wetters haben alle Teilnehmer diesen Stadtbesuch genossen und stiegen zufrieden in den Bus zur Heimfahrt ein.