Klönabend in Lippetal
Am 13.6.2019 machten sich 42 Gartenfreunde auf den Weg ins Lippetal. Sändkers Mühle in Heintrop und die Brennerei Northoff in Hultrop sollten besucht werden. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl wurden zwei Besuchergruppen gebildet.
In Sändkers Mühle erzählten uns Andreas und Theresia Sändker die Geschichte der Mühle. Sie wurde 1810 von Graf von Galen in Lippborg als Wassermühle gebaut und ist 1858 nach Heintrop umgezogen und bekam auch einen neuen Besitzer. Dieser hatte gerade drei Monate Zeit, die Mühle neu als Windmühle umzugestalten. Im Jahre 1867 wurde das Anwesen dann an den Urgroßvater der Familie Sändker verkauft und ist seitdem im Familienbesitz. Erst im Jahre 1922 bekam die Mühle Strom und 1936 einen Motor. Alle Kornsorten konnten verarbeitet werden und je nach Mahlart Mehl von grob bis fein hergestellt werden. Die Kornsäcke der Bauern waren alle mit den Namen versehen, um Verwechslungen auszuschließen. An einem alten Holzbalken ist zu lesen: „Für Säcke ohne Namen wird nicht garantiert.“ Verschiedene Stellungen der Windflügel zeigten besondere Ereignisse an. Es gab also die „Flügelsprache“. Bis 1976 war die Mühle in Betrieb und stand dann 20 Jahre still. Heute ist sie ein Museum und seit 2010 auch ein außerschulischer Lernort. Inzwischen ist zudem ein Standesamt eingerichtet. Eine interessante Besichtigung.
Danach stand der nächste Programmpunkt an, die Besichtigung der Brennerei Northoff, die im 16./17. Jahrhundert eine alte Poststation war und später als „Gaststätte Zur Post“ geführt wurde. Hier wurden wir von einem jungen Brennmeister (die Lehrzeit dauert drei Jahre) durch verschiedene Abteilungen geführt und bekamen die nötigen Erklärungen und auch Geschmacksproben wurden gereicht. Ungefähr 130 verschiedene Rezepturen gehören zum Herstellungsprogramm. Weizen, Mais und Roggen aus der Region dienen als Grundlage und Rauchmalz wird aus Schottland beschafft. Aus drei kg Getreide erhält man einen Liter Rohschnaps, der ca. 70-80 Prozent Alkohol hat. Die Behälter mit dem Rohschnaps sind alle verplombt und werden vom Zoll kontrolliert. Die nach dem Brennen verbleibende Schlempe wird als Kraftfutter für Tiere verwendet. Der Rohschnaps wird mit Wasser gestreckt, um eine trinkbare „Prozentzahl“ zu erreichen. Liköre sind ein Gemisch aus Wasser, Zucker, 15% Alkohol und Fruchtsaftkonzentrat bzw. Aroma. Im Verkaufsladen konnten wir uns dann von der Vielfalt des Angebotes überzeugen und Produkte natürlich auch erwerben.
Auf der Weiterfahrt zu „Tigges Scheune“ konnten wir einen Blick in das Naturschutzgebiet Disselmersch werfen. Das Storchennest war besetzt.
In „Tigges Scheune“ wartete schon das Grillbüfett. Schnell wurden die angebotenen Leckereien verzehrt und der „Klönschnack“ konnte beginnen. Es gab an den Tischen viel zu erzählen und zu lachen.
Alle Teilnehmer fanden Gefallen an diesem fröhlichen Ausflug.