Fahrt zur Bundesgartenschau 2021 in Erfurt

Nach fast zweijähriger Zwangspause wegen der Coronapandemie konnten wir endlich wieder eine Fahrt anbieten. Ziel unserer fünftägigen Fahrt war die Bundesgartenschau in Erfurt, wo bereits 1865 die erste internationale Gartenschau stattfand. Hinzu kommen noch 25 Außenstandorte, die die Buga 2021 zu einem Gartennetzwerk in ganz Thüringen verbinden sollen. Auch einige dieser Standorte waren Ziele unserer Fahrt.

Am 30. Juni starteten wir morgens gegen 8 Uhr in Soest bzw. Bad Sassendorf mit insgesamt 29 Gartenfreundinnen und -freunden. Die Reiseleitung lag bei Klaus Fischer. Sicher kutschiert und begleitet wurden von unserem vertrauten Busfahrer Holger, der sich freute, nach monatelangem ‚Liniefahren‘ endlich wieder auf Reise gehen zu dürfen.

Auf der Hinfahrt legten wir eine erste Station in Bad Langensalza ein, einem der Außenstandorte der Buga. Dort wurden nach der Wende zur Förderung des Kurwesens mehrere öffentliche Gärten angelegt. So wurde auf einer Industriebrache in Erinnerung an eine lange Rosenzüchtertradition in der Stadt ein Rosenschaugarten angelegt, der einen guten Überblick über die verschiedenen Rosensorten bietet. Bei unserem Besuch standen die Rosen zu unserer Freude in ihrer vollen Blüte. Weiterhin besuchten wir noch einen Japanischen Garten, der eher durch seine zurückhaltend reduzierten Gestaltungselemente bestach. Anschließend fuhren wir weiter zu unserem Hotel am Rand von Weimar.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der beiden Standorte der Buga in Erfurt. Zunächst besuchten wir den Egapark, der Anfang der 1960er Jahre im Rahmen einer internationalen Gartenschau angelegt wurde. Für die diesjährige Bundesgartenschau wurde der Park unter behutsamer und respektvoller Beachtung der ursprünglichen Planung und des noch vorhandenen Pflanzen- und Gebäudebestandes weiterentwickelt. Am Nachmittag folgte die Bastion Petersberg, die wiederum mit der Buga aus ihrem bisherigen Dornröschenschlaf geholt wird und zukünftig für die Erfurter Stadtentwicklung eine größere Rolle spielen soll. Wir waren von dem dort Geschaffenen sehr beeindruckt und konnten die eine oder andere Anregung für die unsere eigenen Gärten mitnehmen.

Zu einer weiteren Erkundung des Thüringer Landes machten wir uns am folgenden Tag auf. Zunächst stand der Besuch der Feengrotte in Saalfeld auf dem Programm. Die Grotte mit ihren Tropfsteinformationen entstand nach der Einstellung des dortigen Bergbaus. Hier lernten wir auch den Unterschied zwischen Höhle (natürlich) und Grotte (Bergbau) kennen. Anschließend fuhren wir entlang der Saale zur Leuchtenburg mit ihrer wechselvollen Geschichte. Da die Porzellanherstellung in der Region eine große Bedeutung besitzt, wurde die Burg durch einen architektonisch modernen Anbau ergänzt, in dem sich nun ein Porzellanmuseum befindet.

Am vierten Tag standen wieder Besuche zweier Außenstandorte der Buga auf dem Programm. Zunächst führte uns der Weg zu den Dornburger Schlössern und ihrer Gärten. Nachmittags folgte in Weimar ein Rundgang durch die Stadt, den Landschaftspark an der Ilm nebst Goethes Gartenhaus und dem dazugehörigen Garten. Dieser wurde einst von Goethe selbst entworfen und gestaltet und ist bis heute in der überlieferten Form erhalten. Unsere Führung endete an einem Gingkobaum, der nach der Legende von Goethe höchstpersönlich gepflanzt worden sein soll. Neuere Forschungen belegen allerdings eher, dass er den Baum pflanzen ließ. Aber wie auch immer. Der Baum ist ein altes und imposantes Naturdenkmal. Der Tag schloss mit einem Abendessen in der Felsenkellerei Weimar.
Auf der Rückfahrt nach Soest am 4.7. legten wir dann nochmals Zwischenstopps an zwei Buga-Außenstandorten ein. Am Rande von Weimar liegt das Schloss Belvedere, eine Jagd- und Lustschlossanlage. Hier beeindruckte uns insbesondere die Orangerie, mit ihren 1400 exotischen Kübelpflanzen. Darunter befinden sich bis zu 300jährige Myrrten. In Gotha besuchten wir noch das Schloss Friedenstein, das umgeben ist von einer englischen Parklandschaft, die als die älteste Gartenanlage nach englischem Vorbild auf dem Kontinent gilt. Gegen 18 Uhr endete unsere Fahrt dann wieder in Bad Sassendorf und Soest.