Besuch im Grugapark

Den Grugapark in Essen hatten sich die Gartenfreunde des Obst- und Gartenbauvereins Soest für ihren diesjährigen Tagesausflug ausgesucht. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Erlebnispark. Der Grugapark entstand aus der großen Ruhrländischen Gartenbauausstellung 1929 und ist heute ca. 60ha groß und bietet über 50km Gehwege. In den Jahren 1952 und 1965 wurde dieses Gelände für die BUGA genutzt. Das bekannteste Wahrzeichen dieses Parks ist der Grugaturm, der im Bauhaus-Stil errichtet wurde und früher als Radio diente, denn nicht alle Essener hatten Zuhause ein Radio und hier spielte die „Musik“. Ein weiteres Wahrzeichen ist das in bunten Farben leuchtende Hundertwasserhaus. Das wird kranken Kindern und deren Eltern zur Verfügung gestellt, um eine Familien-Genesung zu bieten.

An der Orangerie empfing uns Frau Barbara Heiermann-Becker, die in Soest Landschaftsbau studiert hat, um uns durch einen Teil des Parks zu führen. Die Führung stand unter dem Motto: „Die Schönheiten des Parks für Gartenliebhaber“. Als erstes besuchten wir die Dahlien-Arena, die in wunderbaren Farben die Pracht dieser Blumen zeigte. Dahlienblätter sind essbar und wir durften gleich eine Kostprobe nehmen. Im Frühjahr ist dieses Rund mit Tulpen bepflanzt. Von dieser Stelle aus ist sehr schön der Wasserfall vom Alpinum zu sehen. Dort ist die einzigartige Pflanzenwelt des Hochgebirges zu finden. Vor dem Alpengarten liegt in einem früheren Sumpfgebiet der Waldsee, der vom Mühlenbach gespeist wird. Dieser Bach führt weiter in den Margarethensee im Park und fließt dann durch ganz Essen. Im Waldsee stehen Sumpfzypressen und über Stege kann man diesen See überqueren. Als nächstes steht der Botanische Garten mit seiner großen Nadelgehölzsammlung als Besuchspunkt an. Urweltmammutbäume, Küstenmammutbäume, die zu den größten Bäumen der Welt zählen, sibirische Lärchen und Mähnenfichten sind u. a. zu sehen. Dann kommen wir zu einem Ginko-Baum und Frau Heiermann-Becker erklärt uns, warum diese Bäume stinken. Es sind aber nur die weiblichen Bäume, die einen Geruch verbreiten. Erst nach 20 Jahren bilden diese Bäume Früchte, die dann reif herunterfallen und erst unten auf dem Boden findet die Befruchtung statt. Im Park werden nun nach und nach die weiblichen Bäume entfernt und nur noch männliche Ginkos gepflanzt. Der nächste Höhepunkt des Rundgangs waren die gläsernen Pflanzenschauhäuser: Tropischer Regenwald mit dem Schwerpunkt Nutzpflanzen wie Kakao und Bananen, Wüstenhaus mit den vielfältigen Kakteenanpflanzungen und das Bergnebelhaus mit den Gewächsen des Dschungels waren zu bestaunen. Eine geheimnisvolle Welt. Dann werfen wir noch einen Blick in die Geranienhalle. Diese Blumen haben ihren Ursprung in Südafrika. Im Mediterraneum stehen Mittelmeergewächse und diese Halle hat ein Schiebedach. Früher wurden diese Pflanzen im Sommer im Park verteilt und mussten im Winter herein geholt werden. Diese doppelte Arbeit ist jetzt gespart und die 33 angestellten Gärtner können sich anderen Arbeiten widmen. Nun folgen die Bereiche Westfälischer Bauerngarten mit den Gemüseanpflanzungen und der Apothekengarten mit den Heilkräutern. Danach folgt das Lindenrund und wir gehen von dort aus in den Staudengarten, streifen das Rhododendrontal, wo einige Sträucher schon über 100 Jahre alt sind und gelangen zum Margarethensee. Auf dem Rückweg zur Orangerie kommen wir noch an einem Kuchenbaum vorbei. Die Zeit verging wie im Flug und es war nie langweilig.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen konnte jeder Teilnehmer auf eigene Faust den Park erkunden.